Preußisches Füsiliergewehr M 1740/73

Als Friedrich II. 1740 an die Regierung kam, vergrößerte er sofort die Infanteriekontingente um acht neue Infanterieregimenter. Da in kürzester Zeit nicht genügend große Rekruten zur Verfügung standen, musste er zwangsläufig auf kleinere Soldaten zurückgreifen. Um den Größenunterschied auszugleichen, aber auch deren Selbstwertgefühl zu steigern, wurden sie mit Mützen ausgestattet, die denen der Elitetruppen der Grenadiere sehr ähnlich sahen. Diese 1740 aufgestellten Regimenter No. 33 und No. 35 bis No. 40 werden als Füsilierregimenter bezeichnet. Entsprechend der kleineren Statur bekamen sie zur besseren Handhabung auch um ca. 12 cm kürzere Gewehre, heute als Füsiliergewehre bezeichnet.
Vor kurzem konnte das AMFdG eines dieser relativ seltenen Gewehre erwerben. Es entstand nicht durch Neuproduktion, sondern durch die Kürzung eines schon vorhandenen Gewehrs M 1740 mit den trichterförmigen Röhrchen von 1773. Auf dem Kuhfußkolben befinden sich die eingeschnittenen Großbuchstaben „CVH“, steht für Companie von H…Schaftverschneidungen und Batteriefederende sind rund. Das „POTZDAMMAGAZ“-Schloss zeigt die Herstellerkürzel „S et D“ für die Fabrikbesitzer Splittgerber und Daum (bis 1774). Ovales Daumenblech mit „FR“-Chiffre für Fridericus Rex. Auf der Laufoberseite befinden sich die drei Abnahmestempel in Form von preußischen Adlern.
Gesamtlänge: 130,8 cm
Inv.Nr. 24/40
Dieses Füsiliergewehr befindet sich in der Vitrine 7 des Armeemuseums Friedrich der Große neben einem weiteren Füsiliergewehr in der ursprünglichen Form.