Nach dem Infanteriereglement von 1743 führte ein preußisches Infanterieregimenter 37 Tambours, wobei jede Kompanie 3 Tambours hatte. Die Trommeln hatten einen Messingkorpus mit je einem Holzring oben und unten, der das überspannte Trommelfell auf den Korpus drückte. Die beiden Holzringe wurden durch dazwischengespannte dicke Schnüre zusammengehalten. Die Holzringe waren meist regimentsbezogen unterschiedlich bemalt, wobei alternierendes Rot-Weiß in Streifen- oder Dreiecksform am häufigsten ist.
Das mit Krone, Herrscherchiffre und Trophäen verzierte ovale Trommelblech wurde in nachfriderzianischer Zeit grundsätzlich aufgelötet.
Die vorliegende Trommel (AMFdG, Inv.Nr. 12/89) zeigt in spärlichen Farbresten nach oben und unten zeigende Dreiecke abwechselnd in weißer und schwarzer bzw. dunkelblauer Farbe. Eine konkrete Zuordnung zu einem bestimmten Regiment konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Die Größe von 42 cm x 42 cm und die Herrscherchiffre „FWR“ ordnen die Trommel in die Zeit von König Friedrich Wilhelm II. und III. ein. Die friderizianischen Infanterie-Trommeln waren etwas höher.
Die Trommel wurde bei Betätigung an einem Haken am Gürtel eingehängt. Beim Marsch trug sie der Tambour an einem angebrachten Riemen über dem Rücken.
Ungewöhnlich ist ein einzeln aufgefundenes Trommelblech mit der Gravur „Berliner Landwehr“.
Zwei Abbildungen aus Menzels „Armeewerk“ zeigen, dass sowohl Musketier- wie Grenadierkompanien Trommeln benutzten.